Der Urknall in Bochum

Kunst und Kosmos – Das neue Programm des Planetariums

Das Zeiss Planetarium Bochum hat am 09.01. sein brandneues Programm für die kommenden Monate vorgestellt. Der Urknall und seine Folgen erwarten uns.

Auf dem Land, da wo die Nacht stockfinster ist, können wir bei klarem Wetter oft mit bloßem Auge unsere Sternbilder am Himmel sehen.  Dieser Sternenhimmel lässt uns erahnen, wie die so genannte Unendlichkeit des Alls vielleicht aussehen könnte.

Betrachten die Menschen – sagen wir in der Dortmunder oder Essener Innenstadt – zur gleichen Zeit den gleichen Himmel, dann sehen sie nichts. Denn das Ruhrgebiet leidet unter einer massiven Lichtverschmutzung. Unser Ballungsraum leuchtet, und zwar so stark, dass in der Nacht die Sterne nicht zu sehen sind. Sie werden einfach überstrahlt. Es soll sogar Ruhrgebietskinder geben, die die Existenz der Sterne anzweifeln, sie für eine Erfindung der Erwachsenen halten, eben weil sie sie noch nie mit eigenen Augen gesehen haben. Aber zum Glück sind die Sterne ja erwiesenermaßen da und wir sind sogar ein Teil von ihnen und ihrer Geschichte.

Denn ebenso wie unsere Galaxis, sind wir das Produkt einer riesigen Supernova. Erst die Explosion eines "schweren" Sterns hat das Leben, wie wir es kennen, möglich gemacht.
"Am Beginn steht die Entstehung von Raum und Zeit. Urknall nennen wir dieses Ereignis, und seine Spuren sind heute noch im Kosmos zu finden. Unsere Sonne und mit ihr die Erde entstand Milliarden Jahre später aus einer Wolke aus Gas und Staub." Dr. Susanne Hüttemeister, die Leiterin des Zeiss Planetariums Bochum erklärt die astronomischen Phänomene mit großer Begeisterung. "Diese Wolke enthielt bereits alle Zutaten, die für die Entwicklung des Lebens nötig sind. Woher kommen diese Stoffe? Die Antwort ist atemberaubend, denn sie zeigt, dass wir Kinder des Weltalls sind, selbst geboren aus Sternenstaub. Denn: Jedes Kohlenstoff-Atom unseres Körpers, jedes Sauerstoff-Atom, das wir einatmen, entstand einst tief im Inneren eines "schweren" Sterns. Unser Projekt ist vielleicht etwas überambitioniert, aber wir wollen die größte Geschichte aller Zeiten erzählen: Die Geschichte des Universums."

Das Weltall ist unendlich. Das ist nahezu unvorstellbar, denn auf unserer kleinen Erde ist alles endlich: Der Tag, das Geld, das Leben und sogar Sibirien. Wenn etwas unendlich ist, wie kann es sich dann noch ausdehnen? In was und wohin dehnt es sich aus, wenn doch dahinter nichts ist? Hier stößt die menschliche Vorstellungskraft schnell an ihre engen Grenzen. Unter dem Titel "Die Geschichte des Weltalls" verspricht das neue Programm des Planetariums Aufschluss.

Und da nicht jeder Mensch Mathematiker, Astronom oder Physiker ist, sich alle Menschen dennoch beim Blick in den Sternenhimmel oft die gleichen Fragen, kann sich das Zeiss Planetarium Bochum mit gutem Recht als Kulturinstitut bezeichnen. Denn unsere Kultur wäre nie so weit gekommen, gäbe es nicht immer die neugierigen Forscher, die auf ihre Fragen auch Antworten haben wollen.

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